Berlin: Zwischenzeit 1990 - Fotografien aus Ost-Berlin von Nelly Rau-Häring
Wer ist Nelly Rau-Häring, deren Bilder das Museum in der Kulturbrauerei Berlin - vom 29.09.-13.02.2022 - eine eigene Ausstellung widmet?
Nelly Rau-Häring, geboren 1947 in Basel zog 1965 nach Berlin, um an der dortigen Fotofachklasse des Lette-Vereins zu studieren. Neben ihren Straßenaufnahmen erlangen auch ihre Presse- und Werbefotografien Aufmerksamkeit. Von den 1960er bis in die 2000er Jahre dokumentiert sie das Leben und den Alltag in den beiden Stadthälften Berlins. Inzwischen lebt und arbeitet die Fotografin wieder in der Schweiz.
Die Schau dokumentiert eine kurze Zeitspanne, sagen wir: eine oszillierende Übergangsphase, in der Geschichte Ost-Berlins. Die Zeit der Veränderung zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung. Nach der Grenzöffnung im November 1989 können die Menschen ungehindert reisen: von Ost nach West und umgekehrt. Zwar gibt es noch zwei deutsche Staaten, aber der Alltag verändert sich. Auf den Straßen trifft Neues auf Altbekanntes: Am Imbiss gibt es Döner Kebab und Kaffee aus DDR-typischem Rationell-Geschirr. In den Straßen parken noch Trabbis, aber bunte Plakate werben schon für Westmarken. So kennzeichnen zahlreiche Widersprüche diese "Zwischenzeit" zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.
Fluchen wie ein Kabs-Kutscher?
Nein, das ist eher nicht der Stil des zurückhaltend-distiguiert auftretenden Dr. Gerald Piffl von APA Picturedesk. Und er erklärt uns in einer weiteren Ausgabe seiner Archivgeschichten, "woher der Wiener Ausspruch „Fluchen wia ra Kapsgudscha“ kommt. Jenseits der Fiaker-Romantik, die bereits im 19. Jahrhundert beschworen wurde (man denke nur an das „Fiakerlied“ von Gustav Pick 1886), waren Pferdefuhrwerke und Schwerkutschen bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien unterwegs, sorgten für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln und transportierten Lasten aller Art.
Eine besondere Form dieser Fuhrwerke bildeten die sogenannten Kaps (auch Caps oder Cabs). Der Name leitete sich vom englischen Hansom Cab ab, einer einachsigen, zweisitzigen Kutsche, die vorne offen war und in der der Kutscher erhöht hinter dem Verdeck saß. Bei den Wiener Kaps handelte es sich um stabile, kleine einspännige Lastenfuhrwerke, mit einer Achse, die bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem für den Transport am Bau…
Okapia verschenkt alte Bildkataloge aus den Neunzigern!
Mancher mag sich erinnern: Früher bekam man die Fotokataloge der einzelen Bildagenturen in solchen Mengen ins Haus getragen, dass man von Zeit zu Zeit aufräumen musste. Man brauchte drei Volontäre oder Praktikanten, diese dickleibigen Kataloge alle in den nächsten Kindergarten zu tragen, wo sie dann seziert und mit Mehlpampe zu Kollagen umgearbeitet wurden...
Und heute? Sind Bildkataloge eine gesuchte Rarität! Gerne würde man das sinnliche Erlebnis noch einmal genießen, einen richtig guten Bildkatalog langsam händisch durch zu blättern. Stock-Motive nicht per Tastatur zu suchen, sondern - oft gemeinsam - betulich die Seiten eines Bilderbuches umzuschlagen und dann zu sagen: "Das und das passt!"
Wer das nochmal erleben will und schnell ist, kann Okapia unter creative@okapia.de anschreiben. Denn Christian Grzimek verschenkt Okapia-Fotokataloge aus den 90ern, z.B. die Fritz Pölking Image Collection!
Eine nostalgische Reise zurück. Oder aber ein Stück Historie für solche… [weiterlesen]
Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2021
Cao Fei wurde mit dem mit £30.000 dotierten Preis der Deutsche Börse Photography Foundation ausgezeichnet. Die Verleihung fand in der Photographers’ Gallery in London statt. Prämiert wurde ihre erste große Einzelausstellung in Großbritannien, "Blueprints" im Jahr 2020. In ihren Arbeiten greift die 1978 in Guangzhou, China, geborene Künstlerin nicht nur auf Fotografie, sondern auch auf Film, digitale Medien, Bildhauerei und Installation zurück.
Die Auszeichnung feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Sie wird an Fotokünstler oder Projekte vergeben, die in den vorangegangenen zwölf Monaten einen innovativen und bedeutenden Beitrag zur Fotografie geleistet haben.
Wo kann man - außerhalb Londons - die Arbeiten sehen? Bis zum 19. September 2021 sind sie Teil der internationalen Fotografietriennale RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain und werden dort am Unternehmenssitz der Deutschen Börse in Eschborn/Frankfurt ausgestellt.
Bild: Cao Fei, Cosplayers, 2004, Courtesy of… [weiterlesen]